In den Extras möchte ich eine Beschreibung der Ereignisse vom September 1634, durch Hieronymus Welsch anfügen. Hieronyimus Welsch wurde 1612 als Sohn des Forstmeisters, Christoph Welsch in Nördlingen geboren. Als junger Mann erlernte er den Beruf des Schreibers. Bis ins Jahr 1630 ist wenig über ihn bekannt. In diesem Jahr tritt Welsch seine Reise an, die ihn durch ganz Europa führt. Über die Österreichischen Lande gelangte Welsch nach Italien, Spanien und letztlich nach Frankreich. Während seiner Reise führt Welsch unterschiedliche Tätigkeiten aus. Zu Beginn ist er Schreiber, wird Diener eines Offiziers und tritt anschließend in spanische Dienste. Letzlich gelangt Welsch nach Frankreich wo er sich als Soldat bewährt. Er dient unter Rantzau und erlebt unter anderem die Belagerung von Dole´im Jahre 1636. Wohl schon im Jahr 1635 erreichte ihn die Nachricht, daß seine Eltern verstorben waren. Im Jahre 1641 kehrt Welsch in seine Heimat zurück und tritt in die Dienste des Herzogs von Württemberg, Eberhard III. Er wird Vogt in Liebenzell und Markgröningen, 1648 Rentkammerat. Anno 1658 widmet er Herzog Eberhard sein Buch: "Wahrhafftige Reiß-Beschreibung / Aus eigener Erfahrung / Von Teutschland / Croatien / Italien ec. Auff der Eilffjährigen Reise Hieronymi Welschen / Fürst. Würtemberg. Rent - Cammer - Raths. Von ihme selbsten beschrieben und verfertiget..." (GAZ2)
Im 72. Kapitel seiner Reisebeschreibung, "Kriegs - Occasiones in Teutschland" erscheint eine Beschreibung der Ereignisse vom August / September 1634. Welsch führt die wichtigsten Ereignisse der Begebenheiten an. Die Beschreibung... "Nachdem
gegen den Herbst deß 1634 Jahrs / am Königlichen Hof zu Paris avisen angelangt
/ welcher massen selbigen Sommer zuvor Ihr Königl. Majestät auß Ungarn / etc.
durch ein hart und ernsliche Belägerung deß Heil. Röm. Reichs Stadt Regensburg
/ an der Donaw gelegen / (so die Königl. Schwedische innen hatten / und deren
Entsatz zu spat ankommen) bezwungen / und durch Accord erobert / also daß die
Schwedische ab - hingegen die Kaiserische eingezogen / und die Stadt mit aller
Nothdurfft wol versehen und verwahrt wurde / nicht weniger daß darauff besagter
König mit der ganzen Kayserl. Macht vor die Reichs- Stadt Nördlingen / im Ries
/ gezogen / darzu dann auch Ihr Königl. Majestät in Hispanien / etc. Bruder
/ Herr Cardinal Infante, & c. mit einer starken Armee / von Spanisch
und Italianischen Völkern / ankommen / und sich mit ihnen / den Kayser. conjungiert,
auch nicht allein einen guten Theil ihres Fußvolks gegen diser mit einer Schwedischen
Besatzung belegten Stadt / approchieren, sondern auch auß ihrem vortheilhafftigen
Lager / auff Berg und Höhinen / dieselbige mit grossen Stucken scharff canoniren,
etliche Breche schiessen / offtmalen stürmen / und also derselben auff das eiverigste
zusetzen lassen: Hingegen die Schwedische unter Herrn Herzog Bernhard / von
Sachsen Weimar /ec. Fürstl. Gn. und Herrn Feld-Marschalck Horn/ ec. sich gleichfalls
zur conjunction bequemt / auch ein guten Theil tapffere Würtembergische Völker
/ sambt etlichen Troppen unter dem General Grav von Cratzen /ec. auß Francken
/ an sich gebracht / dahero / ohnerwartet deß Herrn Otto / Rheingraven (welcher
schon über die bestimte Zeit außgeblieben) die Stadt / der offtmalig beschehenen
Vertröstungen gemäß / mit Gewalt (wiewol anfangs der Feld-Marschall Horn nicht
diser Meinung soll gewesen sein) zu entsetzen / umb so vil desto mehr sich resolvirt,
weilen sie Nachricht erlangt / daß die Kaiserliche schon einmal durch ein Sturm
in der Stadt gwesen / indeme sie den Thurn beym Deininger Thor einbekommen hatten
/ wiewolen sie dißmalen von den Belägerten (massen es daselbst vor andern Orthen
tapffere und herzhaffte Inwohner hat / welche umb der Religion und ihrer Privilegien
willen / Leib und Leben auffzusetzen / nicht Schew tragen) durch starke Gegenwehr
/ auch vermittelst dessen / daß man eilends Holz und Stroh dahin gebracht /
dasselbige darunter / und damit zugleich den Thurn angezündet / also daß die
darauff waren / entweder verbrant / oder wider ab- und zuruck getrieben worden. |