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             Deren 
Soldaten und ihre Ausrüstung... 
...bestand 
während der Zeit des 30-jährigen Krieges hauptsächlich aus den nachfolgend aufgeführten 
Truppengattungen. Je nach Kriegspartei unterschieden sich die Armeen jedoch 
in der Stärke der jeweiligen Truppengattung, z.B. ein verstärkter Einsatz von 
Musketieren und leichten Reitern, wie den Arkebusieren und Dragonern. Einem 
Idealbild der nachfolgend vorgestellten Truppengattungen folgend bestand... 
...die Infanterie 
aus: 
    
         - Musketieren, 
        ausgestattet mit einer Luntenschlossmuskete. An einem Bandalier tragen 
        sie zwölf Pulvermaße, die sogenannten Apostel und weitere Ausrüstungsgegenstände 
        wie Kugelbeutel, Lunten und Reinigungsmittel für die Muskete. Der Musketier 
        trägt einen Degen. Für den Gebrauch der Muskete ist eine Fourket / Auflegegabel 
        nötig. Der Lade- und Schussvorgang ist in verschiedenen Büchern von 
        zeitgenössischen Schriftstellern wie z.B. Lavater, beschrieben.
 
    
 
  
    
         - Pikenieren, 
        die mit einer 4 bis 5m langen Pike ausgestattet sind. Zum Schutz 
        trägt er einen Helm und ein Bruststück mit angesetzten Beintaschen. 
        Für den Nahkampf ist der Pikenier mit einem Degen bewaffnet. Die Handhabung 
        der Pike ist ebenfalls in verschiedenen Büchern von zeitgenössischen 
        Schriftstellern wie z.B. Lavater, beschrieben.
 
    
 
  
...die Kavallerie 
aus: 
    
         - Kürassieren, 
        schwer gepanzerten Reitern, die im Regelfall mit zwei am Sattel befestigten 
        Radschlosspistolen und mit einem Reitschwert ausgestattet sind.
 
    
 
   
    
         - Arkebusierern, 
        mit Helm, Brust- und Rückenstück geschützt. Sie sind mit einer Arkebuse 
        / Luntenmuskete bewaffnet, tragen zusätzlich Radschlosspistolen 
        am Sattel und führen einen Degen.
 
    
 
  
    
         - leichter 
        Reiterei, die mit Radschlosswaffen ausgerüstet sind. Wie die Arkebusiere 
        tragen sie eine persönliche Schutzausrüstung, Helm, Brust- und Rückenstück.
 
    
 
  
    
         - Dragonern 
        (eigentlich berittene Infanterieeinheit, die zum Kampf vom Pferd absitzt). 
        Sie tragen die Ausstattung der vorher beschriebenen Musketiere.
 
    
 
  
...die Artillerie 
aus: 
    
         - aus mit unterschiedlichen 
        Stücken (Kanonen) ausgestatteten Einheiten. Zum Transport und "Betrieb" 
        der Kanonen war einen eigene Truppe mitsamt Fuhrpark erforderlich. Kanonenrohre 
        wurden auf separaten Wagen transportiert. Vor dem Einsatz wurden sie 
        auf die Lafette gehieft und fixiert.
 
    
 
  
Die auf 
dieser Seite dargestellten Einheiten stellen den "Idealfall" 
an Ausstattung dar. Die Realität hatte sicherlich ein anderes Gesicht. Eine 
Uniformierung der Armee war in Ansätzen vorhanden und war sicherlich auch von 
den vorhandenen, lieferbaren Materialien und dem Geld des jeweiligen 
Heerführers abhängig. 
Aufgrund 
der fehlenden Uniformierung unterschieden sich die Truppen an ihrem Schlachtruf 
und den Feldzeichen, die sie am Körper trugen. Nach Oskar Fraas lautete der 
schwedische Schlachtruf bei Nördlingen: "Immanuel! Gott mit uns!" (OF). Ein Feldzeichen ist nicht bekannt, wohl aber für andere Schlachten, 
so zum Beispiel für Lützen. Dort galt für die schwedischen Truppen jede Farbe 
außer Rot. Dies wurde bereits 1632 im schwedischen Kriegsrecht nach § 
            60 festgelegt. So sollte "...dann auch zu dem Ende 
            in unser Armee kein roth / als von des Feindes Farb und Liberey 
            Feldtzeichen / von den Offizirern und Soldaten getragen oder gebraucht 
            werden..." (SKR). Die Rote Farbe ist teilweise für die kaiserlichen Truppen überliefert. 
Für die kaiserliche Seite lautete in Nördlingen der Schlachtruf, nach der 
bei Rystad gedruckten Relation:"Viva Sancta Maria!" (GR). Für 
die erste Schlacht bei Breitenfeld sind für die schwedische Armee grüne Zweige an der Kopfbedeckung überliefert. 
Gängig waren auch Stroh- oder grüne Stoffbänder die um den Oberarm gewickelt 
wurden. Aufgrund des hohen Anschaffungspreises war es den Offizieren möglich 
eine seidene, farbige Schärpe zu tragen. 
Im Laufe 
des Krieges änderte sich der Einsatzschwerpunkt der einzelnen Truppengattungen. 
Zum Beispiel ging die Zahl von Pikenieren zu Gunsten eines erhöhten Einsatzes von 
Musketieren zurück. Die Zahl der leichten Reiterei erhöhte sich wobei die Anzahl 
der Kürassiere rückläufig war. Dies lag zum einen an einer sich wandelnden Kriegsführung, 
zum anderen an dem sich verteuernden und erschwerten Nachschub an Ausrüstungsgegenständen. 
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