...in
ihrem zeitlichen Ablauf
Adam
Jäcklin im schwedischen Lager
- Mittwoch, der
30. August: Da sich Adam Jäcklin noch nicht in Nördlingen zurückgemeldet
hat wird angenommen er sei den Kaiserlichen in die Hände gefallen. Ein
anderer Bote wird losgeschickt. Der "krumme Schneider von Baldingen"
wird von Kroaten aufgegriffen. Er verrät sich und wird "im Angesicht"
der Stadt hingerichtet.
- Donnerstag,
der 31. August: Die Stadt wird weiter beschossen. Es wird berichtet
das der Beschuss abnehme, da den Kaiserlichen das Pulver ausgehe.
- Freitag, der
1. September: Die Belagerer wechseln ihre Mannschaften in den Batterien.
Dies unter "Trommeln und Pfeiffen". Die Nördlinger erwarten
einen Sturmangriff. Die Bürgerschaft wird weiter mobilisiert. Der Angriff
bleibt aus.
- Samstag, der
2. September: Adam Jäcklin kommt zurück nach Nördlingen. Jäcklin
berichtete den Schweden von der großen Not in der Stadt und das diese
bald auf Entsatz hoffe. Am Vortag habe ihn Herzog Bernhard mit der Botschaft
nach Nördlingen geschickt, das nach Eintreffen weiterer Truppen des Rheingrafen,
der Entsatz erfolge. Als Zeichen das Jäcklin in Nördlingen angekommen
war, wurden am Daniel Pechkränze entzündet. Die Schweden antworten vom
Breitwang mit Salutschüssen. Auf die Stadt fallen 450 Mörserbomben und
1500 Kanonenschüsse.
- Sonntag, der
3. September: Die Stadt wird massiv beschossen. Die Kanonade beginnt
um 4 und dauert bis 11 Uhr. Es entstehen Breschen (2 Wagen breit) in den Verteidigungswerken
zwischen Reimlinger- Bergertor. Der Deiningertorturm wird besonders
stark beschädigt. Die Stadt erwartet dem Generalsturm, welcher aber
ausbleibt. Im kaiserlichen Lager treffen die in Italien geworbenen spanischen
Truppen (ca. 15000 Mann) unter dem Kommando des Kardinalinfanten
Ferdinado de Austria ein. Da sich die befreundeten Heeren mit Salut
begrüßen denkt man in der Stadt, die Schweden griffen die Kaiserlichen
an.
Kardinalinfant,
Ferdinando de Austria
- Montag, der
4. September: Um die Mittagszeit erscheint der kaiserliche Obrist
Adelshofer (vermutlich Hans von Adelshofen, der in Trochtelfingen begütert
war) vor der Stadt. Er bittet den Rat um Auf- und Übergabe der Stadt.
Er wolle sich bei Gallas und Piccolomini für sie einsetzen. Zudem bittet
er um freies Geleit für seine Base, die sich in der Stadt aufhalte.
Der Rat erbittet sich einen Tag Bedenkzeit, seine Base erhalte freien
Abzug. Die Kaiserlichen beginnen die Stadt massiv zu bestürmen. Zum
einem am Bergertor zum andern am Deiningertor. Die Kaiserlichen bestürmen
mit bis zu 1500 Mann, siebenmal die Stadt, werden aber blutig abgeschlagen.
Bis zu 800 Angreifer verlieren das Leben. Söldner der bayrischen
Truppen bemächtigen sich des schwer beschädigten Deiningertores. Die
Nördlinger Bürgerschaft bemerkt die Besetzung des Turmes. Diese legen
Feuer in den Turm was für die bayrischen Söldner tödlich endet. Nach
über 4 Stunden Kampf lassen die Kaiserlichen von der Stadt ab.
- Dienstag, der
5. September: Die Stadt wird weiter beschossen. Die Not wächst ins
unermessliche. Die Stadt wird "angeblasen" und zur Übergabe
aufgefordert. Der Rat bittet sich drei Tage Bedenkzeit aus. Sollte binnen
dieser Tage kein Entsatz erfolgen, wolle man sich auf einen Akkord nach
dem Muster Regensburgs einigen. Währenddessen wurde von den Schweden
beschlossen die Stadt zu "entsetzen".
Mit dem Abbruch des Lagers auf dem
Breitwang wurde bereits in der Nacht begonnen. Die Schweden marschieren
zunächst nach Süden und schwenken dann in nordöstliche Richtung, der Schlacht
entgegen. Die Kriegskanzlei und der Tross ziehen nach Neresheim...
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